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Mode designed by Amazon?

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Amazon_Mode_Fotolia_171206739_SAmazon geht unter die Modedesigner. Durch den Einsatz eines eigens entwickelten Algorithmus sollen Kleidungsstücke entstehen, die nach den individuellen Vorzügen der Konsumenten der Internetverkaufsplattform entworfen werden. Doch reicht die künstliche Intelligenz schon so weit, dass eine Formel beurteilen kann, was aus Kundensicht modisch ist und was nicht?

Wie funktioniert der Mode-Algorithmus?

Ein spezielles Expertenteam mit Sitz in San Francisco ist damit beschäftigt, die sich vom Kunden angesehenen Produktbilder zu analysieren und daraus einen Algorithmus zu entwickeln. Die Formel ist so konzipiert worden, dass sie einen Modestil erkennt, diesen imitiert und dadurch in der Lage ist, eigenständig bestimmte Kleidungsstücke zu entwerfen, die laut den Berechnungen exakt dem Konsumverhalten des Konsumenten entspricht bzw. dessen modische Ansprüche erfüllt. TechnologyReview berichtete zuerst online von Amazon neuester Innovation.

Laut amazon-watchblog verwendet die Amazon-Forschungsabteilung für dieses Verfahren ein Tool namens „GAN“ („generative adversarial network“). Mithilfe dieser Software werden die Eigenschaften des jeweiligen Modestils erkannt und aus zweien oder mehreren Bildern ein neues abgeleitet, indem die bereits vorhandenen Daten als Basis benutzt werden.

Wie es im amazon-watchblog weiter heißt, hat nicht nur Amazon als Online-Händler diesen kundennahen Trend bereits erkannt: „Es existiert fast schon eine Bewegung an Unternehmen wie Amazon, die versucht, zu verstehen, wie sich die Modewelt entwickelt“, meint Kavita Bala, Professorin an der Cornell-Universität in Ithaca, New York.

Aber auch der nächste Schritt im Gesamtprozess vom Entwurf bis zur Fertigung der Kleidung wurde vom Online-Händler bereits eingeplant und übernommen, denn „bereits im April erhielt Amazon die Zulassung für ein Patent zur Fertigung von Mode auf Abruf. Die automatisierte Produktion basiert auf einem Computersystem, das die Bestellungen von Produkten aggregiert und effizient organisiert. Anschließend werden die benötigten textilen Elemente auf entsprechenden Materialien in stoffsparender Formation ausgedruckt, ausgeschnitten und ohne menschliches Zutun zusammengefügt“, wie Textilwirtschaft.de berichtet.

Echo Look

Eine weitere Innovation Amazons steht nach Informationen von zeit.de mit dem Echo Look ebenfalls bereits in den Startlöchern: Sind die Lieblingsklamotten erst einmal – im Idealfall beim Onlinehändler – gekauft, fehlt im Prinzip nur noch ein persönlicher Modeberater, der bei der Kleiderauswahl mit Rat und Tat zur Seite steht – in diesem Fall ist es die vom Echo altbekannte Alexa. Mittels Sprachsteuerung und einer speziellen App names Style Check, lassen sich individuell zusammengestellte Outfits „dank einer selbstlernenden Software“ von einem Computerprogramm unter den Kriterien Passform, Farbe, Styling und aktuelle Trends virtuell bewerten.

Für nicht allzu stilsichere Charaktere eine sinnvolle Idee, Probleme ergeben sich aktuell noch aus datenschutzrechtlicher Perspektive, da derzeit noch Unklarheit herrscht, was mit den Informationen in Form von Bildern, Videos usw. genau geschieht. Werden diese vom Unternehmen gespeichert und benutzt oder gar an Dritte weitergegeben?

Amazons eigenes Modelabel

Neben dem Einsatz eines speziellen Algorithmus zum individuellen Modedesign, hat der Internetkonzern ein firmeneigenes Label („Iris & Lilly“) gegründet, um in Eigenregie Damenunterwäsche zu entwerfen. Was in der Modewelt alltäglich erscheint, ist für Amazon „ein großer Schritt“, wie Deutschland-Geschäftsführer Ralf Kleber sagt.

Bereits zuvor hat Amazon mit bekannten und bestehenden Marken im Fashionbereich kooperiert, wie die dpa berichtet. So vertreiben beispielsweise US-Schauspielerin Sarah Jessica Parker und Moderatorin und Ex-Model Sylvie Meis ihre Schuh- bzw. Unterwäsche-Kollektionen via Amazon.

Durch ein eigenes Unterwäsche-Label macht sich der US-Konzern ein Stück weit unabhängiger von externen Designern und Produzenten, und ist darüber hinaus wie bereits erwähnt in der Lage, unmittelbar auf Kundenwünsche-, -bedürfnisse und Anregungen zu reagieren, diese direkt selbst umzusetzen und zu vertreiben.

Fazit

Den Trend geben fortan nicht mehr die Designer oder bestimmte Strömungen an, sondern beteiligt den Konsumenten mehr oder weniger selbst direkt am Entstehungsprozess seiner Kleidung.

Tatsächlich gewinnen automatisierte Angebote auch in der bisher so menschlich-kreativen Modelwelt zunehmend an Bedeutung. Ganz neu ist diese Idee nicht, denn bereits zuvor haben laut heise.de Einzelhändler soziale Netzwerke wie Instagram oder Pinterest genutzt, um sich von geposteten Bildern bezüglich zukünftiger Modetrends von den Usern selbst inspirieren zu lassen.

Oder ist sogar ein modisches Szenario vorstellbar, in dem Amazon zum Trendsetter wird, die vorgegebene, angesagte Mode produziert und damit teure Designer-Objekte zu einem günstigeren Preis ausstechen kann? Wie auch immer: Ein wesentlicher Vorteil eines derartigen Mode-Bots ist zumindest, schneller und flexibler auf die Kundenwünsche und Modeentwicklungen am Markt reagieren zu können.

Was halten Sie von Amazon als Modelabel? Würden Sie sich auf automatisch erstellte Stile einlassen oder bevorzugen Sie weiterhin Entwürfe von „echten“ Designern?

Quellen

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-draengt-mit-kuenstlicher-Intelligenz-ins-Mode-Geschaeft-3821484.html

https://www.amazon-watchblog.de/technik/1038-mode-design-amazon-algorithmus-imitation-trends.html

https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article160095054/Darum-weiss-Amazon-dass-wir-naechstes-Jahr-Gelb-tragen.html

http://www.horizont.net/marketing/kommentare/Digitalassistenten-Wie-Amazon-mit-seiner-Look-Kamera-eine-Blaupause-fuer-IoT-Marketing-liefert-157830

http://www.textilwirtschaft.de/business/unternehmen/die-fashion-formel-amazon-feilt-an-design-algorithmus-206180

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2017-04/echo-look-amazon-kamera-schlafzimer-style

dpa

Der Beitrag Mode designed by Amazon? erschien zuerst auf Materna newmedia BLOG.


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